Das häufigste Vorurteil gegenüber E-Autos
6.12.2021 (verpd) Immer wieder gibt es Medienmeldungen, dass ein E-Auto in Brand geraten ist. In einer Umfrage eines Kfz-Versicherers war fast jeder Zweite der Ansicht, dass die Stromer häufiger in Brand geraten als Pkws mit Verbrennungsmotoren. Die Statistiken belegen dies jedoch nicht.
Kein höheres Brandrisiko
Nach Angaben eines Kfz-Versicherers sind aktuell rund 45.000 Autos mit einem Hybrid- oder reinen Elektromotor bei dem Unternehmen versichert. Das sind 2,1 Prozent der versicherten Fahrzeuge insgesamt. Bis einschließlich Oktober 2021 verzeichnete der Kfz-Versicherer bisher noch keinen einzigen Brand eines Pkws mit E-Kennzeichen, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
Nach den Erfahrungen anderer Autoversicherer und der Feuerwehr gibt es auch keine Anhaltspunkte für eine erhöhte Brandgefahr durch E-Autos. Entsprechend äußert sich auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). „Aus unseren Statistiken gibt es bisher keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, betont Alexander Küsel, Leiter der GDV-Schadenverhütung.
Keine Sicherheitsunterschiede bei Unfällen
Doch wenn ein E-Auto brennt, haben es die Feuerwehren meist viel schwerer als bei einem Auto mit Verbrennermotor, wie Peter Bachmeier, Vorsitzender des Fachausschusses Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz der deutschen Feuerwehren, bestätigt: „Ein normales Auto löschen wir in einer Viertelstunde und brauchen dafür 500 Liter Wasser. Beim E-Auto sind wir hingegen oft zwei bis drei Stunden beschäftigt und brauchen 10.000 Liter Wasser.“
Der Grund dafür sind laut den Experten die chemischen Reaktionen in den verbauten Batterien, die zu einer Hitze von bis zu 1.000 Grad Celsius führen und immer wieder den Brand anfeuern oder erneut entfachen können. Daher muss ein E-Auto bis rund 72 Stunden nach dem gelöschten Brand beobachtet werden. Übrigens belegen auch von Experten anerkannte Crashtests, dass weder das Brandrisiko noch das Verletzungsrisiko bei E-Autos oder Hybrid-Pkws bei Unfällen sich von Autos mit Verbrennerantrieben unterscheiden.